Musikalische, komplexe Audio-Feedback Systeme
Audio Feedback Instrumente generieren Klang durch die Rück-Einspeisung des Ausgangssignals in das Eingangssignal. So entsteht ein geschlossener Kreislauf. Bereits in den 1960ern findet Audio Feedback erste Anwendung in kreativer Praxis und Klangkunst. Feedback wird zum musikalischen Ausdruck in Live-Auftritten wie von Jimi Hendrix, in Klanginstallationen wie Alvin Luciers "Empty Vessels" sowie in neuartigen Instrumenten, wie dem Halldrophone. Seit den Anfängen hat die Anzahl an musikalischen Feedback-Werken sowie die Forschung auf diesem Gebiet stetig zugenommen und in den letzten Jahren ist eine gesteigerte Aktivität merkbar. Im Vergleich zu anderen, üblichen Methoden zur Klangerzeugung bietet Audio-Feedback eine eigene, spannende und charakteristische Sprache. Herausfordernd dabei ist, zwischen Komplexität (Instabilität) und Saturation (Stabilität) die Balance zu halten, um einen vielfältigen Klang zu erzeugen.
Im Rahmen meines Master-Projekts an der NTNU in Trondheim habe ich eine Feedback-basierte Klanginstallation entwickelt. Die Installationen besteht aus mehreren Röhren-Modulen mit Mikrofonen und Lautsprechern, die Audio-Feedback-Schleifen erzeugen. Das Resultat ist ein komplexes, sensibles System, das autonom ein Klangbett generiert. Dabei beeinflussen viele Komponenten das Verhalten des Systems, auch die Raum-Akustik und das Publikum. In diesem Beitrag werde ich einen Einstieg in die Welt der vielfältigen Audio-Feedback-Instrumente geben und den Prozess und die Herausforderungen bei der Entwicklung solcher Instrumente anhand meiner Installation präsentieren.